Keyword Brainstorming ist der erste Schritt deiner Keyword-Recherche.
Statt direkt mit Tools zu arbeiten, sammelst du hier kreativ und frei potenzielle Suchbegriffe.
Das sorgt für Ideenvielfalt und hilft dir, Keywords zu finden, die wirklich zur Nutzerintention passen.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du dein Thema definierst, Ideen entwickelst, sie bewertest und priorisierst – für eine starke Keyword-Basis.

1. Das Thema klar definieren
Warum ist eine klare Problemdefinition wichtig?
Eine klare Definition deines Themas ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt im Keyword Brainstorming.
Ohne ein klar umrissenes Feld läufst du Gefahr, dich thematisch zu verzetteln.
Du sammelst dann zwar viele Ideen, aber nur wenige davon werden wirklich relevant sein.
Eine präzise Problemdefinition hingegen sorgt für Fokus und Effizienz.
Du stellst sicher, dass alle deine gesammelten Keyword-Ideen auf das Kernziel deines Contents einzahlen.
Tipps zur Problemdefinition
- Präzise Formulierung des Themas: Sei so genau wie nötig, aber so offen wie möglich. Was ist das Kernproblem, das dein Inhalt lösen soll? Wer ist die Zielgruppe?
- Klarer Fokus auf den Inhaltstyp: Brainstormst du Keywords für einen Blogartikel, eine Produktseite, eine Kategorieseite oder eine Landingpage? Der Inhaltstyp beeinflusst die Art der Keywords, nach denen du suchst.
Ein Beispiel aus der Praxis
Kürzlich wollte ich für einen unserer Kunden einen Artikel über „Zeitmanagement“ schreiben.
Das ist natürlich viel zu breit. Ich habe mich dann gefragt: Für wen schreibe ich? Für Selbstständige.
Welches Problem haben sie oft? Zu viele Aufgaben, zu wenig Zeit. Mein Inhaltstyp? Ein praxisorientierter Blogartikel.
So wurde daraus: „Zeitmanagement-Methoden für Selbstständige zur Bewältigung der täglichen Aufgabenflut“.
Wäre das Ziel eine Produktseite für eine Zeitmanagement-Software gewesen, hätte die Definition ganz anders ausgesehen, z.B. „Die intuitive Zeitmanagement-Software für produktive Freelancer“.
Das gab meinem Brainstorming sofort eine klare Richtung.
2. Ideen sammeln
Die kreative Phase des Brainstormings
Jetzt wird es kreativ! In dieser Phase des Brainstormings ist erstmal alles erlaubt.
Scheue dich nicht vor scheinbar absurden oder abwegigen Ideen.
Oftmals führen gerade diese „verrückten“ Einfälle zu unerwarteten Keyword-Schätzen oder neuen Blickwinkeln auf dein Thema.
Verbote gibt es hier nicht – Quantität geht zunächst vor Qualität.
Methoden für effektives Brainstorming
- Mind Mapping: Beginne mit deinem Kernthema und assoziiere frei.
- W-Fragen: Stelle dir die klassischen W-Fragen zu deinem Thema.
- Nutzerperspektive: Versetze dich in deine Zielgruppe (Anfänger, Fortgeschrittene etc.).
- Perspektivenwechsel: Betrachte das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln (Anbieter, Kunde, Berater).
Ein Beispiel aus der Praxis
Für den eben genannten Artikel „Zeitmanagement-Methoden für Selbstständige“ habe ich eine Mindmap auf meinem digitalen Whiteboard gestartet.
In die Mitte kam „Zeitmanagement Selbstständige“. Davon abzweigend notierte ich Assoziationen wie „Tools“, „Priorisierung“, „Aufschieberitis“, „Kundenanfragen“, „Work-Life-Balance“.
Dann kamen die W-Fragen: „Welche Methoden gibt es?“, „Wie überwinde ich Prokrastination als Selbstständiger?“, „Warum ist Pausenplanung für Freelancer wichtig?“.
Aus der Nutzerperspektive (Selbstständiger Anfänger) dachte ich an „einfache Zeitmanagement Tipps für Start-ups“ oder „weniger Stress durch Zeitmanagement“.
Aus der Berater-Perspektive kamen Ideen wie „häufigste Zeitfresser bei Solopreneuren“.
Es entstand ein buntes Netz an Ideen, auch scheinbar nebensächliche wie „Kaffee als Produktivitätskiller?“.
3. Ideen aufzeichnen
Warum ist das Aufzeichnen aller Ideen wichtig?
Während des kreativen Brainstorming-Prozesses sprudeln die Ideen oft nur so hervor.
Es ist wichtig, jede einzelne Idee festzuhalten, egal wie unbedeutend sie im ersten Moment erscheinen mag.
Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Ideen dürfen nicht verloren gehen und der kreative Fluss wird nicht unterbrochen.
Praktische Umsetzung
Halte alle deine gesammelten Ideen systematisch fest.
Wähle die Methode, die für dich am besten funktioniert: Dokumente, Whiteboards, Mind Maps oder Notiz-Apps.
Wichtig ist, dass der Prozess des Aufzeichnens den Ideenfluss nicht stört.
Auch hier wieder ein Beispiel
Ich persönlich bin ein großer Fan von Notion für strukturierte Brainstormings und Content-Planung.
Für den Zeitmanagement-Artikel hatte ich eine eigene Seite, auf der ich alle Ideen aus der Mindmap direkt in Stichpunkten oder kurzen Sätzen erfasst habe.
Wenn mir unterwegs eine Idee kommt – oft beim Sport– nutze ich die Diktierfunktion meines Smartphones und sende die Audiodatei direkt an meine E-Mail-Adresse mit dem Betreff „Idee Zeitmanagement“.
Später übertrage ich die Notiz dann in mein Notion-Dokument.
So stelle ich sicher, dass auch spontane Einfälle, wie die Idee „Kaffee als Produktivitätskiller?“, nicht verloren gehen und mein kreativer Fluss nicht durch umständliches Tippen unterbrochen wird.
4. Ideen bewerten
Von der Quantität zur Qualität
Nachdem du eine Fülle an Ideen gesammelt hast, ist es an der Zeit, einen ersten kritischen Blick darauf zu werfen.
Jetzt geht es darum, aus der reinen Menge an potenziellen Keywords diejenigen herauszufiltern, die wirklich vielversprechend sind.
Bewertungskriterien für Keywords
- Relevanz: Passt das Keyword wirklich zu deinem definierten Thema und dem geplanten Inhalt?
- Suchabsicht (Search Intent): Informativ, kommerziell, transaktional oder navigational?
- Kreatives Potenzial: Bietet das Keyword genug Substanz für wertvollen Inhalt?
Praxisbeispiel
Zurück zu meinem Zeitmanagement-Artikel für Selbstständige: Die Idee „Kaffee als Produktivitätskiller?“ prüfte ich auf Relevanz.
Für einen Artikel über Methoden war es nicht direkt passend, eher ein Nebenaspekt.
Die Suchabsicht wäre klar informativ. Kreatives Potenzial? Sicher, aber es würde den Fokus meines Artikels über „Zeitmanagement-Methoden“ verschieben.
Daher stufte ich es als „interessant, aber für diesen Artikel nicht primär relevant“ ein und markierte es für einen potenziellen späteren, separaten Artikel.
Keywords wie „Pomodoro Technik für Selbstständige“ (informativ, sehr relevant für Methoden) oder „Aufgaben priorisieren Eisenhower Matrix Anleitung“ (informativ, sehr relevant und mit kreativem Potenzial für eine detaillierte Erklärung) bekamen hingegen grünes Licht.
„Zeitmanagement Software kaufen“ (transaktional) fiel ebenfalls raus, da der Artikel rein informativ ausgerichtet sein sollte und keinen Produktverkauf zum Ziel hatte.
5. Ideen priorisieren
Von vielen Ideen zu den besten Keywords
Nach der ersten Bewertung hast du eine bereinigte Liste von potenziell guten Keywords.
Nun geht es darum, diese weiter zu priorisieren.
Hierbei spielen neben Relevanz und User-Intent auch das (geschätzte) Suchvolumen eine Rolle.
Praktische Vorgehensweise
- Kategorienbildung: Shorttail-, Midtail-, Longtail-, und Frage-Keywords.
- Erste Priorisierung nach thematischer Relevanz und User-Intent.
- Berücksichtigung des Suchvolumens (grobe Schätzung).
Beispiel
Für meinen Artikel „Zeitmanagement-Methoden für Selbstständige“ hatte ich nun eine Liste relevanter informativer Keywords.
Ich kategorisierte sie direkt in meiner Notion-Tabelle:
- Hauptkeyword (Midtail): „Zeitmanagement Selbstständige“ (das übergreifende Thema).
- Wichtige Themencluster (Longtail/Frage): „Pomodoro Technik für Freelancer Anleitung“, „Eisenhower Matrix für Selbstständige erklärt“, „Wie erstelle ich einen effektiven Tagesplan als Selbstständiger?“, „Zeitdiebe im Homeoffice identifizieren“. Diese hatten höchste Priorität, da sie die spezifischen Probleme meiner Zielgruppe direkt ansprechen und ich hier echten Mehrwert bieten konnte.
- Unterstützende Keywords (Midtail/Longtail): „Produktivität steigern Homeoffice“, „Aufgaben delegieren lernen“ (relevant, aber eher für Randaspekte oder Verlinkungen). „Zeitmanagement Selbstständige“ diente als übergeordnetes Hauptkeyword, die Long-Tail-Fragen und spezifischen Methoden bildeten die Kernstruktur des Artikels. Sehr allgemeine Begriffe wie „Zeit“ oder „Management“ wurden ignoriert, da sie zu unspezifisch waren.
Fazit zum Keword Brainstorming
Das Keyword Brainstorming ist der kreative und strategische Auftakt deiner Keyword-Recherche.
Indem du dein Thema klar definierst, Ideen generierst, festhältst, bewertest und priorisierst, legst du ein solides Fundament.
Du hast nun das Rüstzeug, um dein eigenes Keyword Brainstorming erfolgreich zu starten! Sieh diesen Prozess als eine Entdeckungsreise.
👉 Im nächsten Schritt zeige ich dir, wie du deine gesammelten Ideen mithilfe von Keyword-Recherche-Tools systematisch analysierst und weiterentwickelst.
So bringst du Struktur in deine Liste – und verwandelst kreative Ansätze in eine datengestützte SEO-Strategie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Keyword Brainstorming
Was genau ist Keyword Brainstorming und warum ist es so wichtig?
Keyword Brainstorming ist die erste, kreative Phase der Keyword-Recherche.
Hier geht es darum, möglichst viele Ideen und Begriffe rund um ein Thema zu sammeln, ohne diese sofort zu bewerten.
Es ist wichtig, weil es die Basis für alle weiteren Schritte legt.
Ein gutes Brainstorming hilft dir, die Sprache deiner Zielgruppe zu verstehen, neue Content-Ideen zu entdecken und sicherzustellen, dass du keine relevanten Suchbegriffe übersiehst.
Brauche ich spezielle Tools für das Keyword Brainstorming?
Nein, für die reine Brainstorming-Phase benötigst du nicht zwingend spezielle SEO-Tools.
Ein Stift und Papier, ein Whiteboard, eine Mindmapping-Software oder ein einfaches Textdokument (wie in meinen Beispielen mit Notion) reichen oft aus.
Es geht primär um deine eigenen Ideen und die deiner Teammitglieder.
Tools kommen verstärkt in den späteren Phasen der Keyword-Recherche zum Einsatz, um Daten wie Suchvolumen oder Wettbewerb zu analysieren.
3. Wie viele Keywords sollte ich beim Brainstorming sammeln? Gibt es ein Zuviel?
In der ersten Phase des Brainstormings gilt: Quantität vor Qualität. Sammle so viele Ideen wie möglich.
Es gibt kein wirkliches „Zuviel“, denn im späteren Bewertungs- und Priorisierungsprozess filterst du die Liste ohnehin.
Mehr Ideen bedeuten oft auch mehr Chancen, versteckte Keyword-Perlen zu finden.
Was ist der Unterschied zwischen Keyword Brainstorming und Keyword-Recherche?
Keyword Brainstorming ist der kreative Auftakt der Keyword-Recherche. Es ist das freie Sammeln von Ideen.
Die umfassende Keyword-Recherche beinhaltet dann weitere Schritte wie die Nutzung von Keyword-Tools, die Analyse von Suchvolumen und Wettbewerb, die Identifizierung von Suchintentionen und die Auswahl der finalen Keywords für deinen Content.
Das Brainstorming liefert den Rohstoff für die Recherche.
Was sind die häufigsten Fehler beim Keyword Brainstorming?
Ein häufiger Fehler ist, zu früh mit der Bewertung der Ideen zu beginnen und sich dadurch selbst zu zensieren.
Ein weiterer Fehler ist, das Thema zu eng oder zu weit zu fassen (siehe Punkt 1 zur Problemdefinition).
Außerdem wird oft vergessen, verschiedene Perspektiven (Kunde, Anfänger, Experte etc.) einzunehmen oder die Ideen nicht konsequent aufzuzeichnen.
Was mache ich mit den Ideen aus dem Keyword Brainstorming als Nächstes?
Nach dem Brainstorming, der Bewertung und Priorisierung deiner Ideen geht es in die tiefere Keyword-Recherche. Das bedeutet:
- Du überprüfst das Suchvolumen und die Schwierigkeit deiner favorisierten Keywords mit SEO-Tools.
- Du analysierst den Wettbewerb für diese Keywords.
- Du verfeinerst deine Keyword-Liste und identifizierst Haupt- und Nebenkeywords sowie Long-Tail-Varianten.
- Du beginnst mit der Content-Planung und -Erstellung auf Basis dieser finalisierten Keywords.
7. Kann ich Keyword Brainstorming auch für bestehende Inhalte nutzen?
Ja, sicher! Wenn du bereits bestehende Inhalte hast, die nicht die gewünschte Performance zeigen, kann ein erneutes Keyword Brainstorming sehr wertvoll sein.
Du kannst damit neue Blickwinkel finden, deine Inhalte für zusätzliche relevante Keywords optimieren (Content Gaps schließen) oder Ideen für die Aktualisierung und Erweiterung deiner Artikel und Seiten gewinnen.
Ich mache das regelmäßig für meine „älteren“ Blogartikel, um sie frisch und relevant zu halten.
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